Einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung liegen meist angeborene hirnstrukturelle Gegebenheiten zugrunde, welche zu einer Störung der sogenannten Exekutivfunktionen führen. Die Exekutivfunktionen sind, vereinfacht ausgedrückt, für alle Bereiche unseres Selbstmanagements verantwortlich. Typisch für AD(H)S sind Probleme der Aufmerksamkeitssteuerung, Hyperaktivität, impulsives Verhalten sowie häufige emotionale Schwankungen. Dabei treten die Symptome in unterschiedlicher Kombination und Gewichtung auf (Subtypen: gemischt, unaufmerksam, hyperaktiv-impulsiv).
Das bekannteste Merkmal einer AD(H)S ist die in vielen Lebenssituationen mangelnde Fähigkeit Konzentration und Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten oder zu steuern. Dies führt zu Problemen bei der Planung und Umsetzung von Aufgaben, oder es wird erst gar nicht damit begonnen. Viele Menschen mit AD(H)S sind im Alltag chaotisch, haben ein schwach ausgeprägtes Zeitgefühl, machen mehrere Sachen gleichzeitig (dabei aber nichts fertig) oder neigen zu ausgeprägter Prokrastination.
Die für Kinder mit einer ADHS oft typische "Zappeligkeit" ist bei Erwachsenen nur noch selten stark ausgeprägt. An deren Stelle treten jedoch sehr oft eine ständige innere Unruhe und ein Gefühl der Getriebenheit. Zur Ruhe zu kommen fällt vielen sehr schwer, insbesondere abends, Schlafstörungen sind dann die Folge. Eine erhöhte Impulsivität zeigt sich unter anderem in unbedachten Äußerungen und unüberlegten Handlungen.
Die emotionale Welt von Menschen mit ADHS ist oftmals geprägt durch Stimmungsschwankungen, meist ausgelöst durch Alltäglichkeiten. Dies resultiert dann in häufiger Niedergestimmtheit, rascher Kränkbarkeit oder auch einer erhöhten Reizbarkeit. Daneben kommen natürlich auch Hochgefühle vor. Oftmals zeigt sich im Alltag auch eine niedrige Stresstoleranz, welche die Erledigung von Alltagsaufgaben massiv erschweren und zu Frust und Vermeidungsverhalten führen kann.
ADHS kann im Alltag zu einem unterschiedlich hohem Maß an Beeinträchtigung und damit verbundenem Leid führen. Unter anderem durch: Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Schule oder beim Studium, chronische Beziehungsprobleme, Wechsel zwischen überschießender Energie und Erschöpfung, mangelndes Selbstwertgefühl sowie ein erhöhtes Unfallrisiko. Gehäuft treten zudem Depressionen, Angsterkrankungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Essstörungen, etc. auf.
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